Gerade ist das Spielertraining vorbei. Wieder gab es Narrensprünge.
Eine Frau mit roter Nase und entsprechender Miene und Haltung verlangt die Einhaltung von "Anstand", während hinter ihr sitzt auf der schwarzen Kulisse eine übergroße freche Maus, die ungeachtetdessen Puzelbäume und allerlei Unfug anstellt. Die Spielerin kriegt nicht mit, worüber alle lachen. Da lachen wir noch mehr. Vor allen Dingen hat sie Mühe, nicht nur "komisch" zu wirken, sondern auch Komik selbst zu erzeugen. Dann stelle ich ihr die Aufgabe, zwei gelungene "Spielelemente" hintereinander zu spielen: Einmal die "Anstandsdame" und dann die erotisch-sinnliche Frau, die in der ersten Jahresgruppe für sie schon einen "Durchbruch" war. Es klappt auf anhieb und sie erheitert uns durch ihre authentische Lust auf beide in sich gegensätzliche Figuren. Vor allen Dingen ist das ein Gegensatz, der jede(r) von uns in irgendeiner Form auch von sich oder von anderen kennt: Verbot und Lust trotz Verbot. Ich bin immer wieder über solche Narrensprünge begeistert. Sie sind meistens auch – persönliche Lebenssprünge. Das löst nicht nur Lachen aus, sondern hilft innere Widersprüche zu lösen.